Mit einem eigenen Angebot zur Digitalisierung möchte die Kreativwirtschaft in Sachsen-Anhalt Unternehmen bei ihren Herausforderungen interdisziplinär unterstützen. Die „Task Force Digitalisierung“ schafft eine neue Plattform für erfolgreiche Digitalisierungsprojekte.
Am Samstag, den 17.11. trafen sich Selbstständige und Unternehmer aus der Kreativwirtschaft von 10 bis 18 Uhr im Mitteldeutschen Multimediazentrum Halle zum ersten KWSA CREATIVE BARCAMP unter dem Titel “OHNE GEHT NICHT. Die Kreativwirtschaft als Zukunftsbranche.“ Die erwartet hohe Beteiligung der Kreativen und eine große Anzahl an vorgeschlagenen Themen, die in der Zeit gar nicht abgehandelt werden konnten, zeigen, wie groß das Bedürfnis der Kreativszene ist, sich miteinander zu vernetzen.
Task Force Digitalisierung – kein digitaler Aktionismus, sondern Zukunftsfähigkeit
„Wir als Kreative benutzen längst Tools wie Slack, Trello, Cloud Services und sind vertraut mit Themen wie New Work und Coworking. Für uns ist das selbstverständlich …“ eröffnete Mirko Kisser, Vorstandsvorsitzender der Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalt, seine Session zum Thema Digitalisierung. Gerade die Selbstständigen und Unternehmer der Kreativwirtschaft vom Designer über den Texter bis hin zum Webentwickler seien es, die heute schon tagtäglich mit Tools und Technologien arbeiten, die für viele mittelständische Unternehmen noch Neuland seien. Um Unternehmen bei der Digitalisierung zu unterstützen, soll das Prinzip der Poliklinik“ – ein Haus für multisiziplinäre Experten– nur eben für Digitalisierung – wieder aufleben. Ein Expertennetzwerk aus Kreativen verschiedenster Bereiche wird über den Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalt e.V. gebündelt werden. Für Unternehmen wird es zentrale Ansprechpartner geben, welche passenden interdisziplinären Expertenteams zusammenstellen. „Wir werden dabei vielen der bisher auf dem Markt befindlichen Digitalisierungsnetzwerke einen Schritt voraus sein, weil wir nicht nur Prozesse digitalisieren, sondern das Geschäftsmodell unserer Kunden durchleuchten werden.“ Es geht somit nicht nur um isolierte Prozesse, sondern die Frage nach der Zukunftsfähigkeit von Geschäften, Unternehmen und Plattformen.
„Wir rufen interessierte Kreative auf, sich in den weiteren Ausgestaltungsprozess unserer Task Force einzubringen“, führt Kisser aus. Mit Jahresbeginn 2019 wird es hierzu Arbeitskreistreffen geben, die allen Interessierten offenstehen.
Barcamp gibt neue Impulse
In insgesamt neun von den Teilnehmern vorgeschlagenen verschiedenen Sessions diskutierten die rund 30 Teilnehmer in den drei Themenfeldern „kreativWert: Was ist eine Idee wert?“, „kreativVernetzt: Partnering und Engagement“ sowie „kreativMarkt: Fördermöglichkeiten, Projekte“.
Themen waren dabei Förderprogramme für Kreative sowie Herausforderungen, die mit der Beantragung von Förderprojekten zusammenhängen sowie Strategien der Öffentlichkeitsarbeit für Kreative. In einer Fragerunde zum Thema Suchmaschinenoptimierung konnten alle offenen Fragen zur besseren Platzierung bei Google und Bing geklärt werden. In einer weiteren Session wurde ein eigenes Eventformat diskutiert, bei dem sich Unternehmen mit ihren Problemstellungen bei Kreativen vorstellen und ein Matching stattfindet. Aber auch Zukunftstrends wie Virtual Reality und Augmented Reality wurden in einer Session unter dem Titel „Zukunft der Kommunikation“ behandelt. Besonderes Interesse fand der Vortrag von Markus Nitschmann, Berater für Kultur- und Kreativwirtschaftsunternehmen aus Regensburg, zum Thema Preisgestaltung. Mit gut strukturierten Übersichten zeigte er kalkulatorische sowie praktische Tipps zur Preisgestaltung in der Kreativwirtschaft.
Besonderen Dank richteten die Organisatoren an die IMG Sachsen-Anhalt sowie an das Mitteldeutsche Multimediazentrum Halle (MMZ), welche die Veranstalter bei der Durchführung des ersten KWSA CREATIVE BARCAMP in Sachsen-Anhalt unterstützt haben.